In der Welt der Elektroinstallation ist der Leitungsschutzschalter (kurz LS-Schalter) eines der wichtigsten Sicherheitsbauteile. Doch was genau ist ein Leitungsschutzschalter, wie funktioniert er – und warum ist er in jeder modernen Elektroverteilung unverzichtbar?
In diesem Artikel erfährst du einfach und verständlich alles Wichtige.
Was ist ein Leitungsschutzschalter? ⚡
Ein Leitungsschutzschalter ist ein elektrisches Schutzgerät, das Stromkreise vor Überlastung und Kurzschluss schützt. Er ersetzt die klassische Schmelzsicherung (auch als Sicherungsautomat bekannt) und wird typischerweise in der Unterverteilung von Gebäuden verbaut – also dort, wo Strom auf einzelne Stromkreise (z. B. für Steckdosen, Licht oder Geräte) aufgeteilt wird.
Sein Hauptvorteil: Er ist wiederverwendbar – nach dem Auslösen muss er nicht ersetzt, sondern lediglich wieder eingeschaltet werden.
Warum braucht man Leitungsschutzschalter? ?️
Stromleitungen dürfen nur mit einer bestimmten maximalen Stromstärke belastet werden. Wenn zu viel Strom fließt – etwa durch zu viele Geräte gleichzeitig oder einen technischen Defekt – kann das Kabel überhitzen und im schlimmsten Fall einen Brand verursachen.
Ein Leitungsschutzschalter erkennt solche Situationen und unterbricht den Stromfluss automatisch, bevor ein Schaden entsteht.
Wie funktioniert ein Leitungsschutzschalter? ⚙️
Ein Leitungsschutzschalter schützt in zwei Fällen:
1. Bei Überlastung (z. B. wenn zu viele Geräte angeschlossen sind)
- Der Schalter enthält ein Bimetall, das sich bei zu hoher Stromstärke langsam erwärmt und nach einiger Zeit den Schalter auslöst.
- Diese Verzögerung ist gewollt – sie verhindert unnötiges Auslösen bei kurzen Lastspitzen, etwa beim Einschalten eines Staubsaugers.
2. Bei Kurzschluss (z. B. bei defekten Kabeln oder Geräten)
- Ein elektromagnetischer Auslöser reagiert innerhalb von Millisekunden.
- Der Stromkreis wird sofort unterbrochen, um Schäden zu verhindern.
Aufbau eines LS-Schalters (vereinfacht) ?
Ein moderner Leitungsschutzschalter besteht im Wesentlichen aus:
- Schaltkontakt – unterbricht den Stromkreis
- Bimetallstreifen – erkennt Überlast
- Spule mit Anker – reagiert auf Kurzschluss
- Auslösemechanik – setzt Schalter zurück
- Hebel – zum manuellen Ein- und Ausschalten
Was bedeuten die Kennzeichnungen? ?
Ein typischer Leitungsschutzschalter trägt z. B. die Bezeichnung B16. Das bedeutet:
- B = Auslösecharakteristik (für Haushaltsstrom geeignet)
- 16 = Nennstrom in Ampere (z. B. 16 A = typische Absicherung für Steckdosen)
Weitere Auslösecharakteristiken sind:
- C – für höhere Einschaltströme (z. B. Motoren)
- D – für sehr hohe Einschaltströme (z. B. Industriemaschinen)
Wo werden LS-Schalter eingesetzt? ?
Leitungsschutzschalter findest du in:
- Hausverteilungen (Wohnhäuser, Wohnungen)
- Gewerbe- und Industrieanlagen
- Verteilerkästen auf Baustellen
- Maschinensteuerungen
Vorteile eines Leitungsschutzschalters ✅
- Wiederverwendbar (kein Austausch nach Auslösung)
- Schneller Schutz bei Kurzschluss
- Einfache Bedienung (An-/Ausschalten)
- Kombinierbar mit anderen Schutzgeräten (z. B. FI-Schaltern)
Fazit
Ein Leitungsschutzschalter ist ein unscheinbares, aber lebenswichtiges Bauteil in jeder Elektroinstallation. Er schützt nicht nur Leitungen und Geräte, sondern kann im Ernstfall Menschenleben retten, indem er gefährliche Überhitzung oder Brände verhindert.
Wenn du einen neuen LS-Schalter brauchst – sei es für ein Bauprojekt, eine Reparatur oder eine Modernisierung – achte auf Qualität, passende Auslösecharakteristik und den richtigen Nennstrom.
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